Welcher Beruf passt wirklich zu mir. Diese Frage stellen sich viele Menschen, die in ihrem aktuellen Job unglücklich sind. Nicht wirklich wissen, was sie Auch was sie antreibt und was sie wirklich suchen. Dabei ist dieser Antrieb, die eigene Motivation, das wichtigste für das Berufsleben.
Bei dem die Arbeit Sinn und Spaß machen, Flexibilität bieten und Freiräume beinhalten soll. Beim idealen Chef wird darauf geachtet, dass er ein loyaler, offener, kommunikativer und glaubwürdiger Typ ist. Der als Vorbild agiert und auch Rückhalt bietet. Das sind nicht nur die Ansprüche der sogenannten Generation Y und Z (der heute bis 35-Jährigen), sondern ganz normale Erwartungen von ganz normalen Mitarbeiter/innen an ihren Arbeitgeber und an ihren direkten Vorgesetzten.
Aber wie erkennt jetzt der jeweilige Vorgesetzte eigentlich, mit wem er oder sie es zu tun hat? Welche Einstellungen zur Arbeit, welche Wünsche und welche Erwartungen der jeweilige Mitarbeiter/die Mitarbeiterin hat? Normalerweise kann ja kein Mensch Gedanken lesen (auch Chefs nicht) und oft bleibt dieses Erkennen mit wem man es zu tun hat ein reines Ratespiel. Dabei ist es doch so wichtig, genau zu erkennnen, wer für welche Aufgabe am besten geeignet ist, wer sich in welchem Team wohlfühlt und was den einzelnen Menschen am besten motiviert.
Bei diesen Menschen, deren Wertvorstellungen und Wünschen, kann man nach repräsentativen Studien grundsätzlich sieben Arbeitstypen unterscheiden:
1 Sorgenfrei von der Arbeit leben können:
Den Menschen, die dieser Lebenswelt angehören, geht es vor allem darum, in einer sicheren Gemeinschaft ohne materielle Sorgen ein normales Leben führen zu können. Planbarkeit ist für sie ein zentraler, positiver Wert. Beschleunigung und zunehmenden Leistungsdruck emfinden sie als negativ. Sie erwarten vom Staat alle Menschen abzusichern, die ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten. Nach der erwähnten Studie denkenn etwa 25 bis 30 Prozent aller Menschen (der Erwebstätigen) in Deutschland so.
2 In einer starken Solidargemeinschaft arbeiten:
Hier wird eine ideale Arbeitswelt durch gegenseitige Loyalität,Wertschätzung der Leistung und Teilhabe in einer Solidargemeinschaft beschrieben. Die entsprechenden Menschen haben das Gefühl, dass immer mehr Menschen durch das Raster fallen und keinen Platz mehr in der Gesellschaft finden. Auch deswegen sehnen sie sich nach einer Zeit zurück, in der Unternehmen sich um das Wohl ihrer Mitarbeiter/innen kümmerten. Es auch Arbeit für alle gab und man auch in schlechten Zeiten zusammenhielt. Etwa 10 Prozent der Menschen in Deutschland denken so.
3 Den Wohlstand hart erarbeiten
Ein Leben lang hart zu arbeiten, ist für die Menschen in dieser Wertewelt selbstverständlich. Sie glauben, dass jeder, der sich bei seiner Arbeit wirklich anstrengt, es auch zu etwas bringen kann. Sie meinen, wer es geschafft hat, darf sich ruhig ein wenig Luxus gönnen. Sie erwarten von den Sozialpartnern dafür zu sorgen, dass Deutschland weiterhin wirtschaftlich stark bleibt und Leistungsträger hier eine Heimat haben. Etwa 15 Prozent der Menschen in Deutschland denken so.
4 Engagiert Höchstleistungen erbringen
In dieser Wertewelt ist die Idealvorstellung von Arbeit durch Verantwortung, Effizienz und Leistungsstreben gekennzeichnet. Die rasante Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft, unter anderem durch die Digitalisierung, empfindet man hier nicht als belastend, sondern als willkommene Herausforderung. Es ist an jeder und jedem Einzelnen, sich mit den neuen Herausforderungen zu arrangieren. Bei deren Bewältigung auch lebenslanges Lernen dazugehört. Man geht davon aus, dass die Rahmenbedingungen die Arbeitenden hinreichend unterstützen. Etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen in Deutschland denken so.
5 Sich in der Arbeit selbst verwirklichen
Eine ideale Arbeitssituation ist für die Menschen in dieser Wertewelt dadurch gekennzeichnet, sich selbst immer wieder neu zu erfinden und viele spannende Erfahrungen machen zu können. Sie erleben sich als Teil eines Netzwerks Gleichgesinnter, auch über Deutschland hinaus. Selbstverwirklichung ist für sie kein Gegensatz zu Leistung und Effizienz. Von Gesellschaft und Arbeitgebern erwarten sie, dass sie deren Unterstützung auf ihrem individuellen Weg bekommen. Beispielsweise durch Flexibilität von Arbeitsort und -zeit, sowie auch umfassender Kinderbetreuung. Etwa 10 Prozent der Menschen denken so.
6 Balance zwischen Arbeit und Leben finden
Arbeit ist für die Menschen in dieser Wertewelt dann ideal, wenn sie sich mit familiären Verpflichtungen, individueller Selbstverwirklichung und gesellschaftlicher Mitgestaltung vereinbaren lässt. Das Ziel einer Gesellschaft ist für sie, gemeinsam gute Bedingungen für alle zu schaffen. Die Wirtschafts- und Arbeitswelt soll sich dem Menschen anpassen und nicht umgekehrt. Diese Menschen sind nicht bereit, für materielle Sicherheit ihre Prinzipien zu verraten. Etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen denken so.
7 Sinn ausserhalb seiner Arbeit suchen
Hier wird die Erwerbsarbeit nicht als einzig sinnstiftende Tätig angesehen und bewertet. Sondern mehr an ihrem Beitrag zum Wohlergehen der Gesellschaft. Gemeinnützige Tätigkeiten erscheinen den entsprechenden Menschen oft sinnvoller, als eine Arbeit, die vor allem aus monetären Gründen ausgeübt wird. Vom Staat erwarten sie, dass er allen Bürgern ein lebenswertes Auskommen garantiert, unabhängig davon, welches Einkommen diese am Arbeitsmarkt erzielen. Etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen in Deutschland denken so.
Jetzt frage ich Sie, sind Sie mit der Beschreibung dieser einzelnen „Typen“ einverstanden und zu welcher Gruppe (vielleicht auch zu mehreren?) fühlen Sie sich hingezogen? Kennen Sie tatsächlich Ihre Stärken und Ihre Talente und wissen Sie genau, was Sie wollen?
Und vielleicht noch wichtiger: Haben Sie jemals mit Ihrem Chef über Ihre Erwartungen, Wünsche und Ziele gesprochen und wie hat er/sie darauf reagiert?