Nicht nur zum Jahresanfang fassen viele Menschen viele gute Vorsätze für Veränderungen in ihrem Leben. Die einen wollen an ihrer Gesundheit arbeiten, andere an ihrer Partnerschaft. Die nächsten denken an den erfolgreichen Studienabschluss, oder den nächsten Schritt in ihrer Karriere. Sportler an die Steigerung persönlicher Rekorde, vielleicht auch, um alleine oder im Team Meister zu werden. Wünsche und Vorsätze sind dabei schnell und einfach gefasst, aber die Spreu vom Weizen trennt sich dann, wenn es ernst wird und vor allem nach den ersten Rückschlägen. Manchmal schon am ersten Tag, wenn man sich vorgenommen hat, vor dem Frühstück eine Runde im Park zu laufen. Um damit abzunehmen und/oder damit das Rauchen aufzuhören. Draussen ist es noch dunkel, kalt und regnerisch. Im eigenen Bett aber schön kuschlig warm und heisser, duftender Kaffee ist in Reichweite, auch die Packung Zigaretten. Und der eigene „Schweinehund“ fängt an zu knurren.

Wie schafft man es nun seinen Weg im Leben (als erstes aus dem kuschligen Bett) zu finden, sich entsprechende Ziele vorzunehmen, das “knurrende Tier“ zu besiegen und natürlich auch den Triumph  entsprechend zu feiern? Auch auf Basis meiner persönlichen Erfahrungen habe ich mir darüber einfach ein paar Gedanken gemacht, die Sie vielleicht auch auf Ihrem Weg begleiten und Ihnen bei Ihrem eigenen „Kampf“ helfen können.

Welches Ziel und warum gerade dieses?

„Dem Seemann, der seinen Hafen nicht kennt, dem weht kein Wind günstig“! (Seneca). Die Frage an Sie ist: Welchen „Hafen“ wollen Sie erreichen, was treibt Sie an, was wollen Sie aus Ihrem Leben machen und welche Belohnung würde Sie zu besonderem Einsatz anspornen? Warum wollen Sie zum Beispiel Ihre zerrüttete Beziehung retten, oder sich auf die Suche nach einem neuen Partner oder Job machen? Ist es Ihr eigener Wunsch, oder rennen Sie im Hamsterrad des Lebens nur, weil dies andere von Ihnen erwarten und alle um Sie herum es genauso machen? Sind Sie sich auch bewusst, dass die Erreichung von besonderen Zielen auch mit einem besonderen Einsatz verbunden ist und sind Sie bereit, diesen Einsatz auch zu leisten? Wollen Sie das Risiko eingehen, vielleicht finanzielle Sicherheit aufzugeben, um Freiheit und Unabhängigkeit zu gewinnen? Haben Sie Vorteile und Nachteile Ihrer Entscheidung sorgsam gegeneinander abgewogen  und sind Sie bereit, den Preis für den Gegenwert, den erwarteten Nutzen, zu bezahlen? Wenn Sie diese Fragen ehrlich zu sich selber beantwortet haben, sind Sie Ihrem Ziel schon ein gutes Stück näher gekommen. Auch nach der Weisheit eines anderen Philosophen (Konfuzius), „dass auch der weiteste Weg mit dem ersten Schritt beginnt“ Und wenn es dann nur das erste, frühe Aufstehen an einem nebligen, kalten, dunklen Morgen zu der ersten Jogging-Runde ist.

Kennen Sie Ihre Talente?

Für Menschen, die glücklich und zufrieden durch ihr Leben gehen und in diesem etwas erreichen wollen, spielt das Herausfinden der eigenen Talente eine ganz besondere Rolle. Um sicher zu gehen, dass man dabei sein eigenes Potential richtig einschätzt, hilft auf jeden Fall auch die Meinung von anderen Menschen, denen man vertrauen kann. Die einem offen und ehrlich eine entsprechende Rückmeldung geben, die sich oft auch deutlich von der eigenen Wahrnehmung unterscheidet. Denn es kommt nicht darauf an, was man selber gerne hören möchte, sondern was man wirklich gut kann, was andere Menschen auch bestätigen und auf was man sich konzentrieren sollte. Ist man eher musisch veranlagt, oder handwerklich? Sind Sie sozial veranlagt, fühlen sich Menschen in Ihrer Umgebung wohl und können Sie gut mit diesen umgehen? Ist man eher introvertiert, sucht Sicherheit, ist man praktisch veranlagt und hat Spass mit Zahlen? Oder sind Sie kreativ, experimentierfreudig, flexibel und lieben Herausforderungen? Wer seine Talente und seine Stärken in den Mittelpunkt stellt, der kann auf dem Weg zu seinem Ziel eigentlich nicht mehr viel verkehrt machen. Weil dann z.B. der gewählte Beruf dann tatsächlich nicht nur bezahlte Arbeit ist, sondern eine erfüllende Aufgabe. Die Freude macht, die man mit Begeisterung anpackt und bei der man bei entsprechenden Ergebnissen auch stolz auf diese und sich selber sein kann.

Wie inspirieren Sie sich für besondere Ziele?

Natürlich steht bei der täglichen Arbeit auch das Geld verdienen im Mittelpunkt, aber nicht ausschließlich. Die Sehnsucht etwas Besonderes zu erreichen – alleine oder gemeinsam mit Kollegen/innen – Teil eines „ganz Großen“ zu sein, Beachtung sowie Anerkennung zu finden, treibt Menschen oft mehr an, als nur das normale Monatsgehalt. Zelebrieren Sie deswegen Ihre eigene Meisterfeier einfach in Ihrem Kopf, setzen Sie für sich selber eine motivierende Belohnung beim Erreichen entsprechender Ziele. Stellen Sie sich z.B. vor, wie Sie nach einem erfolgreichen Nichtraucher-Programm mit dem dabei eingesparten Geld Ihren Urlaub auf den Malediven geniessen. Hängen Sie sich ein Poster des schönsten Strandes in Ihre Wohnung, werfen Sie jeden Tag fünf Euro für die nicht gerauchte Packung Zigaretten in ein Glas und motivieren Sie sich durch den sichtbaren Anstieg des Inhalts. Oder freuen Sie sich einfach schon das ganze Jahr darauf, wenn Sie nach einem Jahr disziplinierter Lebensweise die geplanten „Pfunde“ losgeworden sind und endlich wieder in das Bade-Outfit Ihrer Jugend passen. Genauso können Sie sich ja Ihr geändertes Profilbild auf Facebook vorstellen, wenn Sie den Siegespokal in der Hand halten, oder den frisch erworbenen „Doktor-Hut“ in die Luft werfen.

Einfach machen – Mit Leidenschaft, Mut und einem Plan.

„Erfolg hat drei Buchstaben: TUN!“ Getreu dieser Lebensweisheit von J. W. v. Goethe basiert Erfolg mehr auf „Transpiration“ als auf Inspiration. Sich nicht unterkriegen lassen, leidenschaftlich für seine Ziele kämpfen. Das sind Eigenschaften erfolgreicher Menschen, egal ob im Beruf oder auf dem Platz. Nicht umsonst stammt von Felix („Quälix“) Magath der Lehrsatz, dass „Qualität nun einmal von Quälen kommt“. Oder wie ein anderes Sprichwort sagt, ohne Fleiss kein Preis. Bei diesem „Tun“ den langen Weg zum Ziel in kurze, überschaubar Etappen einteilen. Einen Plan aufstellen, was diese Etappen beinhalten sollen und entsprechend kontrollieren. Ob dies eine einfache „To-Do-Liste“ ist, ein simpler Terminkalender, oder eine individuelle Liste zum Abhaken der vorgenommenen Aktivitäten. So verlieren Sie nicht die Kontrolle über Ihren Weg, motivieren sich über die erfolgreich bewältigten Etappen und die nächsten Schritte fallen Ihnen leichter.

Bei Rückschlägen nicht aufgeben!

Wenn ich mit dem Auto auf den Strassen in Berlin unterwegs bin, weiss ich, was mich erwartet. Ein plötzlich auftretender Stau, eine Umleitung wegen eines nicht angekündigten Staatsbesuchs, oder ganz einfach eines von Tausenden der Schlaglöcher, die dringend auf Reparatur warten. Was ich aber nie weiss, ist, wann und wo diese Herausforderungen auf mich warten. Ähnlich ist es im Leben. Man kann sich Ziele vornehmen, den Weg dorthin akribisch planen, die Route im „Navi“ eingeben und plötzlich steht man. Oder landet im Schlagloch, das tiefer als gedacht ist.

Ein herausragendes Beispiel dafür, wie man mit Rückschlägen umgehen sollte, demonstrierte Bastian „Kampf-Schweinsteiger“, im WM-Endspiel 2014. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich ihn damals am Fernseher anschrie. Als er zum x-ten mal von den Argentiniern gefällt wurde und mit blutendem Cut am Boden lag: „Steh auf „Schweini“ (damals nannte ich ihn noch so), nicht liegenbleiben, NICHT LIEGENBLEIBEN“! Und zu Jogi Löw, der schon einen Ersatzspieler für ihn warmmachen liess: „Nicht auswechseln, Jogi. NICHT AUSWECHSELN!!!“ Weil Bastian Schweinsteiger mit seinem Beispiel und seiner Leidenschaft auch seinen Mitspielern klar signalisierte, was er wollte. Nämlich Erster zu werden und endlich Weltmeister zu werden. Auch, weil er und viele seiner Mitspieler gut 10 Jahre auf diesen Titel hingearbeitet hatten und auf ihn warten mussten. Und weil ja gerade im Sport der zweite Platz wenig zählt, da man damit ja schon der erste Verlierer ist.

Reflektieren und Reagieren

Normalerweise begegnet man auf der Strasse oder im Büro keinen „knüppelharten Gauchos“. Aber oft kämpft man auf dem Weg zu seinem persönlichen Titel einfach mit den Mühen des täglichen Lebens und mit dem angesprochenen „Schweinehund“. Um nach entsprechenden Niederlagen nicht als Verlierer dazustehen, ist es deswegen wichtig, „Schlaglöcher“ und Rückschläge entsprechend einzukalkulieren und als Teil des Weges zu akzeptieren. Aber genauso wichtig ist es, aus den gemachten Erfahrungen zu lernen, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und vielleicht eine kleine Pause einlegen. Dabei auch überlegen, ob die gewählte Strategie immer noch richtig ist, oder ob ein anderer Weg nicht klüger wäre.

Man könnte jetzt noch lange über die Wege zum Erfolg und Methoden zur entsprechenden Motivation philosophieren. Aber wahrscheinlich gibt es keine bessere Beschreibung als die von einem der „Größten“ auf dem Fußballplatz, von Pele: „Erfolg ist kein Zufall. Er kommt zu uns durch harte Arbeit, Ausdauer, Lernen, Aufopferung und vor allem Liebe zu dem, was wir tun, oder lernen.“ Und diese Empfehlung gilt bestimmt nicht nur für das Spiel mit dem Ball, sondern auch für das „richtige“ Leben….